Zum Inhalt springen

Zentrum für Klinische Neuroplastizität

Heute war in Berchtesgaden die Eröffnung des ersten Zentrums für klinische Neuroplastizität in Deutschland. Da ich jetzt dort arbeite und somit beruflich täglich mit Menschen zu tun habe, die Schädigungen jedweder Art am Gehirn haben, ist dieses Thema natürlich nicht nur deshalb interessant für mich. 

Was in der Sozialpädagogik von Beginn an Thema war (und ist), kommt jetzt auch auf medizinischer Seite an. Der Pädagoge Giesecke sagte einmal:

Das Hauptziel pädagogischen Handelns ist es, Lernen zu ermöglichen, soweit dies im Bewusstsein und im argumentativen Austausch möglich ist.

Und wir können ein Leben lang lernen. Ziel der Sozialpädagogik ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Und genau dies bedeutet Neuroplastizität.

Ich versuche dies immer als die Fahrt auf einer Strasse darzustellen. Durch Schlaganfall oder andere Krankheitsbilder entsteht ein Stau im Hirn. Wo einmal eine Strasse war, da ist jetzt ein grosses Schlagloch. In der Pädagogik reden wir davon, dass Menschen Handicaps ausgleichen und durch andere Fähigkeiten ersetzen können. Mittlerweile ist wissenschaftlich bewiesen, dass das Gehirn Umgehungen bauen kann, wenn es darauf trainiert wird. Natürlich ist eine Umgehung immer anders und vielleicht länger als die bisher gewohnte Strecke. Dank Schildern können wir die Umgehung fahren und wir verinnerlichen die neue Strecke. Irgendwann denken wir vielleicht noch an die alte Strecke, aber wir kommen gut mit dem neuen Fahrweg zurecht.

Sowohl Medizin als auch alle anderen Professionen in einer Rehabilitation helfen mit der neuen Situation umzugehen, Handicaps auszugleichen, neue Handlungsweisen einzuüben und zu trainieren.

Ich fand es heute sehr interessant zu sehen, wie sozialpädagogische Wege -auch wenn sie nie so genannt wurden- in Bereichen wie Physiotherapie und Neuropsychologie eingebunden wurden. Wie der Mensch in den Mittelpunkt gestellt wird und dabei unterstützt werden soll sich Umgehungen zu suchen und damit wieder Lebensqualität zu erhalten.

Manches mag unwiederbringlich verloren sein, aber mit Hilfe und Unterstützung kann Vieles kompensiert werden! Patient und auch Angehörige müssen aber auch wollen!

Lustiges am Rande:

Bei einer Studie mit Ü75ern wude festgestellt, dass 27% innerhalb von 5 Jahren an Demenz erkranken. Bei Menschen die mehrmals in der Woche musizieren sind es nur 19%. Ok... bei Schach sogar nur 14% ;-) .

Ich bin Baujahr 76 und aus der Stadt der Raben kommend präsentiere ich euch Chaos, Kompliziertheiten und Aufgefallenes aus dem Leben eines “Raben”. Von A wie “Aussergewöhnlich” bis Z wie “Zum Verrückt werden” wird sich hier alles finden lassen. Für die Meisten sicher total konfus und chaotisch- für mich schlicht das, was mich bewegt. Auch wenn ich mittlerweile mit meinem besseren Drittel in Bayern lebe und damit meine 1. und 2. Heimat einfach mal getauscht habe, bleibe ich wohl für immer ein Braubacher Rabe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen