Der dritte Tag unseres Kurztrips startete genau so sonnig wie die 2 Tage zuvor. Wir wollten wieder entgegen der Touristenströme gehen und haben am Morgen mit Burano angefangen. Nicht nur aufgrund der bunten Häuser ist Burano bekannt, sondern auch für seine Spitze. Noch waren die Geschäfte nicht offen und auch die Strassenverkäufer, die auch diese Insel schon erobert haben, waren gerade erst am Aufbauen.
Die Müllabfuhr (die wir schon in Venedig gesehen hatten) hat ihre Müllwagen in allen Sprachen der Welt beschrieben und auf Burano begrüsste man uns dann auch in deutsch.
Die Wägen werden auf die Müllschiffe gehoben und öffnen sich unten. Der Mechanismus wird ausgelöst durch das Einrasten auf einem Metallstab.
Und wenn die Italiener eins können, dann sind das wohl schiefe Türme… so viele schiefe Türme wie in und um Venedig habe ich noch nicht gesehen…
Gegenüber der Polizeistation und Rettungswache war das Spitzenmuseum, das ich unbedingt besuchen wollte. Es gab wirklich tolle Spitzenobjekte und ein wunderbarer Lehrfilm mit der Herstellung und Geschichte von Spitze. Empfehlenswert!
Weiter ging es nach Murano. Dazu muss man glaube ich nicht viel sagen. Ein Blick auf Venedig und dann ging es in das Glasmuseum. Was für eine wunderbare Handwerkskunst. Es gab viele Musterbücher für die Millefioriperlen, die in die ganze Welt verkauft wurden. Besonders erstaunt hat mich ein Tafelaufsatz aus dem 18. Jahrhundert. Kleine Blumenarrangements, ein ganzer Garten aus Glas. Unfassbar! Auf ganz Murano gibt es kleine Glasobjekt im Strassenbild. Sei es eine Madonna aus Glas an einem Haus, Kunstobjekte vor einem Hotel.
Weiter ging es dann nach San Michele. Der Friedhof Venedigs ist wirklich einen Besuch wert. Gottseidank sind Friedhöfe nicht das beliebteste Reiseziel für ungehobelte Horden. Was aber wirklich (mal wieder) irritierend war- die Erweiterung des Friedhos von David Chipperfield. Ein grosser grauer Klotz in diesem wunderbaren Ensemble. Anscheinend war es vor wenigen Jahren/Jahrzehnten total in absolut neumodische Objekte als Kontrast in ein altes Gebäudeensemble zu „stecken“. Kann funktionieren. In Venedig meiner Meinung nach nicht.
Zum Abschluss ging es noch einmal nach Venedig rein. Und während die Sonne sich allmählich verabschiedete (diesmal nicht aufgrund der Uhrzeit) sagten wir dieser Stadt „Auf Wiedersehen“.
Erster Teil HIER und zweiter Teil HIER. Den letzten Tag gibt es später.