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Venedig sehen und sterben?- Teil 2

Den 2. Tag haben wir ruhig begonnen und nachdem wir auf einem bewachten Parkplatz direkt an den Schiffsanlegern in Punta Sabbioni (5€ für den ganzen Tag) geparkt hatten, kauften wir erst einmal ein 2-Tages-Ticket für den ÖPNV. Das ist nicht nur empfehlenswert, sondern angebracht. Je länger man bleibt, desto billiger wird es sogar, aber auch ein einziger Tag rentiert sich. Auf dem Weg nach Venedig ging es durch die Lagune und vorbei am M.O.S.E-Projekt. Diese Sturmflutsperrwerk (was ein Wort…) ist der noch im Bau befindliche Hochwasserschutz für Venedig. Ziemlich eindrucksvoll und interessant. Ist halt schon was Anderes als die Mittelrheinländerin in mir kennt 😉 .

Und passend zum Titel der Reihe und nach Thomas Mann der Bestattungswagen:

Nach dem ersten Blick auf Venedig ging es auch direkt zum Markusplatz. Noch war es ETWAS ruhiger, da es noch nicht so spät war und die meisten Tagestouristen wohl erst 1 oder 2 Stunden später ankommen. Später war es dann richtig voll. Im Internet hatte ich gelesen, dass man sich den Dogenpalast auf den Nachmittag legen sollte, da die Tagestouristen dort morgens anfangen und sich dann weiter vor arbeiten. Und es standen auch schon Schlangen am Dogenpalast, am Markusdom und am Campanille.

Wir schlugen uns erst einmal an den Massen vorbei und waren schnell weg vom Trubel und tauchten ein in das Wirrwarr der Stadt. Ja, es gibt schöne und romantische Ecken. Schöne Fotomotive und Alltagsleben. Solange man einfach mal irgendwo abbiegt und keinen Zeitdruck hat. Gondelfahren wollten wir definitiv nicht! Dazu gibt es später noch ein „tolles“ Bild.

Ebenfalls ein Internettipp, der aber kein Geheimtipp ist  😉 : Die Aussichtsplattform im Fondaco dei Tedeschi. das ehemalige deutsche Handelshaus/venezianische Hauptpostamt ist heute ein Edelkaufhaus. Und das merkt man! Türsteher in Livree, die aber unheimlich freundlich sind und auch den Normal-Touri, der offensichtlich Nichts kaufen will, zuvorkommend zur Aussichtsplattform lotsen. Von dort hat man einen wundervollen nahezu Rundumblick über Venedig und besonders den Canal grande, an dem das Haus liegt (direkt an der Rialtobrücke). Ich muss mich dann wieder als Banause outen… interessant… ja ok… aber was ist denn da romantisch?

Nachdem die Carabinieri mit Blaulicht auftauchten und am Kaufhaus anlegten, hatten wir dann auch das erste Mal die Ordnungshüter in Aktion gesehen. Wenn man sich anschaut, was hier in Deutschland an Blaulicht auf den Wägen sitzt und dann das niedliche kleine Blaulicht auf dem Boot sieht… ich habe mich köstlich amüsiert 😀 !

Um die Ecke des Kaufhauses und nur eine Seitenstrasse von der Rialtobrücke entfernt haben wir uns ein tolles Pizzastück auf die Hand geholt und ich muss sagen- LECKER! Und preislich absolut fair! Ich meine für ein wirklich grosses und sehr gut belegtes Stück (ich glaube 1/8 einer Riesenpizza) 3,50€- da kann man nix sagen! Wir machten uns auf den Weg zur „Bushaltestelle“ um mit der Linie 1 eine Stadtrundfahrt zu machen.

Auf dem Weg haben wir dann die echte Romantik in Venedig gesehen:

Toll, oder? Wie Perlen an einer Kette für viel Geld (80€) eine halbe Stunde durch enge Gassen schippern… auf dem Canal grande mit Vaporetti und Lastkähnen, Privatverkehr etc. konkurrieren. Romantik pur *würg*…

Die Riesenhände an einem Hotel dachte ich, würden wir nicht mehr sehen. Eigentlich sollte „Support“ von Lorenzo Quinn (Sohn von Anthony Quinn) nur zur Biennale 2017 dort sein. Doch die Skulptur war noch da. Ich finde sie wundervoll. Weniger wundervoll fand ich das Bahnhofsgebäude.. Was für ein Kontrast und mir gefällt es überhaupt nicht! Ein Betonklotz ohne irgendein Alleinstellungsmerkmal inmitten dieser uralten Stadt…

 

   

Wie gehofft und vom Internet vorausgesagt, war die Schlange am Dogenpalast am frühen Nachmittag nahezu nicht existent. Innerhalb von 5 Minuten waren wir mit Sicherheitskontrolle und Ticket“kauf“ im Palast (s. 1. Teil- Eintritt für Behinderte). Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk! DAS ist wirklich sehenswert.

Lustig fand ich natürlich den Blick AUS der Seufzerbrücke auf die ganzen Fotografen:

Zum Abend hin wollte ich noch unbedingt die Friedhofsinsel San Michele besuchen. Doch die schloss um 18 Uhr und es war ein paar Minuten davor… Blöd, aber dann halt am nächsten Tag.

Dann machten wir halt noch die grosse Runde nach Punta Sabbioni und wollten schon einmal auskundschaften, was in Murano sehenswert ist. Der Weg führte vorbei am Krankenhaus und der Rettungswache Venedigs. Sogar ein Rettungsboot im Einsatz raste an uns vorbei. Das bessere Drittel will aber dort wohl nicht arbeiten 😉 . Mit den Gegebenheiten ist es glaube ich ganz schön anstrengend.

 

Ein kleiner Rundgang auf Murano wo es so schön ruhig war, da natürlich die Tagestouristen schon weg waren. Sogar ein Brautpaar lief uns über den Weg, das mit seinem Fotografen dann per ÖPNV die Insel mit uns verliess. Damit ging es zurück zum Auto und zum Entspannen am Abend.

Vorbei an Burano in den Sonnenuntergang- DAS nenne ich romantisch!

Zum ersten Teil geht es HIER entlang. Der dritte Tag und zweiter in Venedig folgt später.

Ich bin Baujahr 76 und aus der Stadt der Raben kommend präsentiere ich euch Chaos, Kompliziertheiten und Aufgefallenes aus dem Leben eines “Raben”. Von A wie “Aussergewöhnlich” bis Z wie “Zum Verrückt werden” wird sich hier alles finden lassen. Für die Meisten sicher total konfus und chaotisch- für mich schlicht das, was mich bewegt. Auch wenn ich mittlerweile mit meinem besseren Drittel in Bayern lebe und damit meine 1. und 2. Heimat einfach mal getauscht habe, bleibe ich wohl für immer ein Braubacher Rabe.

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