Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen,
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget,
der weisse Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämm’rung Hülle,
so traulich und so hold,
gleich einer stillen Kammer,
wo ihr des Tages Jammer,
verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen,
er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht seh’n.
Matthias Claudius