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Ich kombiniere

… dass war ein absolut genialer Film!

Gestern abend ging es mit Watson in „Sherlock Holmes“. Stilecht sozusagen :p . Ich liebe Sherlock Holmes schon seit den alten Filmen mit Basil Rathbone. Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es Samstags abends im Dritten immer Holmes und Miss Marple und ich habe mich ins Schlafzimmer meiner Eltern verzogen um die zu schauen. Natürlich war ich neugierig. Weniger wegen Guy Ritchie (von seinen Filmen habe ich nur gelesen und auch durch wenige Trailer etc. gesehen, dass seine Ehe ihm nicht gut bekommen ist), sondern wegen der Thematik. Die Geschichten habe ich verschlungen und auch wenn die alten Filme nicht schlecht sind… sie zeigen Vieles nicht auf, was in den Büchern vorkommt. Holmes ist in den Büchern viel kompromissloser, härter, skrupelloser in gewisser Hinsicht. Und nach den Kritiken und Trailern habe ich genau das erwartet. Nicht den relativ harmlosen, leicht knöchernen genialen Mantelträger mit komischer Kappe, sondern ein zerissenes Genie mit Fehlern und Schwächen und einer latenten Sehnsucht zwischen den Zeilen.

Und genau das habe ich gestern erlebt. Keine Jagdkappe, kein Mantel… einen Holmes, dessen Neugier ihn dazu treibt Verbrechen aufzuklären, der sich prügelt (und das mit absoluter Logik und Vorbereitung), der von seiner „heimlichen“ Liebe Irene Adler verwirrt wird (der Einzigen, die ihn jemals ausgetrickst hat und das sogar zweimal 🙂 ), der seine Beziehung zu Watson niemals zugeben würde und es doch auf so vielfältige Weise zeigt, wie er seinen bodenständigen Gegenpart braucht.

Wie Ritchie bsp. Kampfszenen vorbereitet, indem er Holmes jeden kommenden Schritt logisch durchdenken lässt und diese dann in fast völliger Stille umsetzt, ist einfach klasse! Die Szenerie des alten Londons ist in seiner eindimensionalen Farbgebung absolut fesselnd. Selbst Nebenrollen sind meiner Meinung nach derart ausgearbeitet, dass nicht nur Robert Downey jr. oder Jude Law brillieren, sondern auch diese. Sei es Clarkie (? keine Ahnung, ob der Bobby so geschrieben wird), den Lestrade immer zu Holmes schickt, wenn er ihn sehen will, sei es Standish, der gegen den Bösewicht Lord Blackwood tritt und dafür sterben muss. Mark Strong als böser Gegenspieler Lord Blackwood kann sich mit Downey jr. und Law messen. Eine beeindruckende Darstellung. Und kleine historische „Schmankerln“, die für den unbedarften Zuschauer vielleicht gar nicht so lustig sind. Wie der Hund, der immer wieder von Holmes für seine Experimente missbraucht wird… Gladstone. Wie meinte ich so schön zu Watson: „Heisst der nächste Hund Disraeli?“. Für Fragezeichen über dem Kopf, auch nach Erwähnung von Disraeli, klicken sie bitte HIER (oder auch mal unter Queen Victoria nachschlagen 😉 ).

Trotz vieler „zeitnaher“ Entschlüsselungen gibt es immer wieder überraschende Momente und spätere Aufklärungen, die so manchen Witz enthalten. Holmes Ausspruch, dass Geräte, die durch Funkübertragung bedient werden die Zukunft seien, ist einfach köstlich. Wer mit Holmes nur die alten Filme verbindet, der wird wohl enttäuscht sein. Denn die Bücher sind actionreicher, was viele Kritiker dieser Umsetzung wohl vergessen.

Was geblieben ist?

Die letztendliche Aufklärung in einem grossen Spannungsbogen, in dem Holmes seinem geschlagenen Gegner seine Vorgehensweise und seine eigenen Schlüsse und Aufdeckungen dort aufweist. Die Fehler in der kriminellen Logik.

Was bleibt?

Die Hoffnung auf eine Fortsetzung. Ein relativ offenes Ende, die zum Schluss immer stärker werdenden Hinweise auf Professor Moriarty… Für mich machen weder Robert Downey jr., noch Jude Law den Film aus, auch wenn sie mich absolut überzeugt haben. Einzeln, aber auch als Partner. Das Zusammenspiel von Schauspielern, kleinen wie grossen Rollen, das Ambiente, die Kameraführung und -effekte, die Musik und die Toneffekte macht diesen Film aus. Ein grosses Ganzes, das für mich absolut stimmig ist.

Was empfehlenswert is?

Ausser dem Film selbst? Der Abspann! Den muss man gesehen haben. Absolut eindrucksvoll realisiert!

Schliesslich ging der Abend mit einer guten Pizza und „Lost“ zu Ende. Ich muss sagen, die Serie scheint sehr interessant zu sein, aber alleine hätte ich schon nach dem ersten Pilotteil aufgehört sie zu sehen. Ja, ich bin gerne schreckhaft 😉 . Und hierbei sogar einmal wieder lautstark… das passiert dann doch nicht so oft, dass ich vor Schreck aufschreie :worried: .

Danke für den schönen Abend Watson 😉

P.S.: Ich entwickel mich ja wirklich noch von der absoluten Nachteule weg… Um 7 Uhr geweckt zu werden (ok, ich hab’s so geordert *gg*) und dann um kurz nach 8 im Bus zu sitzen… Holla die Waldfee 🙂

Ich bin Baujahr 76 und aus der Stadt der Raben kommend präsentiere ich euch Chaos, Kompliziertheiten und Aufgefallenes aus dem Leben eines “Raben”. Von A wie “Aussergewöhnlich” bis Z wie “Zum Verrückt werden” wird sich hier alles finden lassen. Für die Meisten sicher total konfus und chaotisch- für mich schlicht das, was mich bewegt. Auch wenn ich mittlerweile mit meinem besseren Drittel in Bayern lebe und damit meine 1. und 2. Heimat einfach mal getauscht habe, bleibe ich wohl für immer ein Braubacher Rabe.

2 Kommentare

  1. Melli Melli

    Hab ich heut auch geguckt – fand ihn auch ziemlich toll – auch wenn ich relativ unbedarft an den Film rangegangen bin… wow!

  2. Ja 🙂 ich hoffe ja wirklich ungemein auf ne Fortsetzung 🙂

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