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Fundstück

Ich lese ja immer mal gerne die Blöd-Zeitung, um zu erfahren, was viele Menschen „auf der Strasse“ so glauben und manchmal findet man ja doch die eine oder andere interessante Neuigkeit. Was mir aber eben so ins Gesicht sprang erinnert mich dann doch eher an „Kind durch den Fleischwolf gedreht…“:

Haben Gläubige den besseren Sex?

Die These des Sozialwissenschaftlers und Theologen Andreas Bochmann (ThH Friedensau):

Je frömmer, desto besser der Sex.

Das baut er zusammen aus der Tatsache, dass für Christen Sex nicht der einzige Lebensinhalt ist und sich durch das gesunde Selbstbewusstsein (weil durch Gott geliebt und sich selbst liebend) verbunden mit dem Respekt und der Achtung vor dem Gegenüber Sex zu einer Begegnung entwickelt, die über körperliche Ekstase hinausgeht. Christen müssen sich auch nicht über sexuelle Potenz definieren.

Tja… was soll man dazu sagen?

Ich habe auch Theologie studiert, bin Christin (was aber nicht heisst, dass ich mit der Amtskirche immer übereinstimme 😀 ), habe wohl meine eigene Form der Frömmigkeit gefunden *gg*. Aber so ein Blödsinn ist mir selten über den Weg gelaufen. Für mich steht da in etwa: Wer Rotkohl mag, der hat besseren Sex. Ich kenne soviele Christen, die kein Körpergefühl haben und kein Selbstbewusstsein und soviele Nichtchristen, die eine derart grosse Achtung vor ihrem Partner haben, dass ihre „Begegnungen“ wohl auch „über körperliche Ekstase hinausgehen“ (auch wenn ich das SO genau noch nicht erfragt habe… sollte ich wohl mal untersuchen 😀 ). Hier wird Apfel mit Birne verglichen meiner Meinung nach… Und solche Aussagen sind der Grund, warum man doof angeguckt wird, wenn man sagt, dass man gläubig ist. Die Aussage, dass man Christen nicht auf Blümchensex beschränken kann und sollte ist ja ok, aber der Rest???

Sexualität hat was mit Annahme des eigenen Körpers und des „Sich selbst lieben“ zu tun, aber dieses Privileg haben nicht nur Christen! Meiner Meinung nach ist das eine Lebenserfahrung und -auffassung und hat nichts mit Glauben zu tun!

Und die Aussage, dass man nicht Christ werden soll, weil man besseren Sex haben will… Argh… „merkwürdige Motivation“… das von einem Theologen… der ausserdem noch Paulus als „nicht sexualitätsfeindlich“ ansieht… wahrscheinlich findet Bochmann auch noch, dass Paulus keine Probleme mit Frauen hatte…

Wer sehen will, dass Christsein nicht bedeutet, dass man verklemmt ist, der sollte sich mal die Bibel durchlesen. Dann einfach mal im Alten Testament nach dem Hohelied Salomos suchen und geniessen 🙂 .

Ich bin Baujahr 76 und aus der Stadt der Raben kommend präsentiere ich euch Chaos, Kompliziertheiten und Aufgefallenes aus dem Leben eines “Raben”. Von A wie “Aussergewöhnlich” bis Z wie “Zum Verrückt werden” wird sich hier alles finden lassen. Für die Meisten sicher total konfus und chaotisch- für mich schlicht das, was mich bewegt. Auch wenn ich mittlerweile mit meinem besseren Drittel in Bayern lebe und damit meine 1. und 2. Heimat einfach mal getauscht habe, bleibe ich wohl für immer ein Braubacher Rabe.

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