Da kommt auf einmal ein Anruf und irgendwie galoppieren die Gedanken. Eben habe ich erfahren, dass ein Onkel heute nacht einen Herzinfarkt hatte. Er hat es nicht geschafft. Vor gerade mal 3 Wochen haben wir den 70ten meines Papas gefeiert und da waren mal wieder Alle da. Und es fiel- wie bei solchen Gelegenheiten ja gerne- der Satz „Leider sieht man sich ja sonst meistens nur noch auf Beerdigungen.“. Im Nachhinein ziemlich makaber. Und in den 3 Wochen kamen dann weitere Einladungen für meine Eltern… goldene Hochzeit, 60ter Geburtstag,… und nun sieht man die Seite der Familie dann noch schneller als gedacht, sogar ich . Gerade mal 2 oder 3 Jahre älter als mein Papa und der hat es ja nun mit dem Herz. Irgendwie bin ich gerade etwas durcheinander. Vor allem der Satz meiner Mutter. „Der erste aus der Generation.“. Leider hat man da kein Wort mitzureden. Auch wenn das der Weg des Lebens ist. Schlimm für meine Tante, denn sie haben keine Kinder und das gibt mir dann auch zu denken. Meine Mutter meinte, ich solle es schnell wissen, bevor mich Jemand anspricht und ich von nix weiss. Ich habe nicht gedacht, dass diese Feier die letzte war, an der „Alle“ dabei waren. Und momentan versuche ich die Gedanken wegzuschieben, wer von meinen Lieben „noch“ älter ist und wer nicht allzu gesund ist und von wem ich in der nächsten Zeit vielleicht Abschied nehmen muss
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Jeder Abschied ist ein kleiner Tod,
aber jeder Tod ein großer Abschied.
Alphonse Allais (1855 – 1905)