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Der Morgengupf

Wer bitte?

Morgengupf hört sich ja irgendwie an wie ein Gugelhupf zum Frühstück oder ein kleines Monster, das morgens unter dem Bett hervorkriecht.

Das mit dem Monster, das morgens hervorkriecht ist noch nicht mal sooo falsch 😉 . Das Monster ist das „liebe“ Diabetesmonster, das der Meinung ist mich morgens oftmals zu ärgern. Manchmal habe ich echt gute Werte, aber leider die meiste Zeit sind meine Nüchternwerte ein Graus. Beim letzten Krankenhausaufenthalt wurde jede Nacht gemessen. Leider „nur“ um 1 und 3 Uhr. Und da ich dort viel früher als zuhause ins Bett bin und auch früher aufgestanden bin, war das meiner Meinung nach nicht unbedingt aussagekräftig. Zumindest sagte man mir, dass ich kein Dawn-Phänomen habe. Ich weiss zwar nicht so genau, wie das für die Ärzte so erkennbar war, aber ok. Dort konnten ne Menge meiner morgendlichen riesigen Zuckerwerte durch nächtliche Hypoglykämien erklärt werden. Und durch das Vermeiden nächtlicher Hypos dann auch ein viel besserer Langzeitzucker erreicht werden!

Dann habe ich in Blogs/Foren/Publikationen über den Morgengupf gelesen und recherchiert.

Grund für einen morgendlichen Anstieg des Blutzuckers ist kurz gesagt der eigene Körper. Beim Aufstehen, dem Übergang von der Senkrechten in die Waagrechte, werden Hormone ausgeschüttet, die genau gegen das Insulin wirken- Stresshormone. Mit dem Morgengupf gibt man eine Extradosis Insulin ohne Kohlenhydrate zu sich zu nehmen.

Und was soll ich sagen? Ich habe etwas rumexperimentiert und nun eine ideale Einstellung gefunden. Je nach Höhe des morgendlichen Blutzuckers spritze ich kurz nach dem Aufstehen (und der üblichen morgendlichen Prozedur- Aufstehen, Bad, Tabletten nehmen, Zucker messen, Langzeitinsulin spritzen und dokumentieren) gewisse Mengen Insulin. Natürlich nur, wenn ich nicht relativ direkt frühstücke. Wenn ich erst in mindestens mehr als 1 Stunde was esse, dann wird gespritzt, bei über 120, 140 oder 160. Wenn es noch mehr ist, dann kann ich relativ sicher sein, dass ich nachts „Spass“ hatte und nicht durch ne Hypo aufgewacht bin (und bin dann eh nassgeschwitzt aufgewacht und einfach nur fertig und ein „Schluck Wasser in der Kurve“).

Wenn ich den Gupf nicht spritze, dann ist mein Zucker ohne Essen nach ner Stunde rasant oben und der Tag wird „lustig“, denn ich bekomme den Zucker normalerweise dann nicht in den Griff über den Tag.

Also dank Morgengupf und so mancher neuer Erkenntnis und Verständnis meines Diabetesmonsters haben sich Hypers und Hypos ziemlich gut entwickelt, d.h. sie belästigen mich nicht mehr so oft 🙂 . Ausserdem habe ich hier daheim auch rausgefunden, dass ich nicht unter nem BZ von 120 ins Bett gehe. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit ne Hypo zu riskieren verdammt hoch 🙁 . Und der Langzeitzucker zeigt das auch!

Wie hat die Diabetesberaterin in der Klinik im Januar gesagt? „Spielen sie etwas rum, trauen sie sich!“ Und nu traue ich mich. In den letzten Wochen war das auch nötig 😐 . Der liebe Zucker meinte mal was völlig anderes machen zu müssen und ich krebste andauernd in so niedrigen Gefilden rum, wie ich es noch nicht gesehen habe. Gefuttert und weniger gespritzt und trotzdem niedrig. Üble Hypo nachts. Also kein Spass im Zuckerland! Meinen BE-Faktor vorsichtig runtergeschraubt und damit klappte es wieder. Seit einigen Tagen habe ich wieder etwas Stress, da wir von einem lieben Verwandten Abschied nehmen mussten, bin leicht erkältet und natürlich gehts nu wieder hoch. Also wieder rumprobieren… Ich weiss gar nicht, wieviele Tests ich in der letzten Zeit gemacht habe… Manchmal macht meine Dokumentation schon Durchschnittswerte in den Reporten, weil sie sie nicht einzeln aufführen kann 😀 .

Manchmal *hust* macht das keinen Spass :tired:

Ich bin Baujahr 76 und aus der Stadt der Raben kommend präsentiere ich euch Chaos, Kompliziertheiten und Aufgefallenes aus dem Leben eines “Raben”. Von A wie “Aussergewöhnlich” bis Z wie “Zum Verrückt werden” wird sich hier alles finden lassen. Für die Meisten sicher total konfus und chaotisch- für mich schlicht das, was mich bewegt. Auch wenn ich mittlerweile mit meinem besseren Drittel in Bayern lebe und damit meine 1. und 2. Heimat einfach mal getauscht habe, bleibe ich wohl für immer ein Braubacher Rabe.

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